eine woche verbrachte ich in einem der außergewöhnlichsten reiseziele unserer zeit.
nordkorea ist ein völlig isoliertes land, ständig waren zwei aufpasser um einen herum.
und dennoch fragte man sich ständig: ist das jetzt echte oder nur inszenierte realität?
ab und an gab es deutliche anzeichen, dass personen nicht zufällig genau das taten, was sie taten.
die frage nach schauspiel und wahrheit war stets vorhanden und konnte nicht immer beantwortet werden.
anflug über reisfelder auf den flughafen pyongyang
in einer vielleicht 50x25 Meter großen halle sind check-in, gepäckausgabe, passkontrolle und duty-free vereinigt
jeder nordkoreaner trägt einen anstecker mit zumindest einem der beiden kims (il-sung und jong-il)
aus der ferne sieht die stadt aus wie viele andere metropolen auch
untergebracht waren wir im 47-stöckigen yanggakdo hotel, das auf einer insel im taedong liegt
der 5. stock ist nur über die treppe erreichbar. wir scheiterten an einer verschlossenen stahltür. einfach mal googeln...
ausblick aus dem hotelzimmer mit stadion des 1. mai und juche-turm
das 330 meter hohe ryugyong-hotel ist nur außen fertig, innen wird angeblich noch gebaut (baubeginn war 1987!)
eine gruppe nordkoreanerinnen posiert vor dem kumsusan-palast, der als mausoleum für kim il-sung und kim jong-il dient
obwohl verstorben, sind beide auch im stadtbild überall präsent
das großmonument mansudae mit seinen gut 20 meter hohen bronzestatuen überragt dabei alles
flankiert werden die beiden herren von sehr detailreichen figurengruppen
vor dem kim-il-sung-stadion pausiert ein älterer nordkoreaner im schatten
ungleich aktiver ist da schon der nachwuchs. man beachte die "us-imperialistische" minnie maus auf der mütze
ein soldat mit waffe und telefon vor dem kriegsmuseum
der triumphbogen ist größer als der in paris und gilt als größter der welt
parade zum 65. nationalfeiertag: stretchlimousinen mit den konterfeis von großvater und vater...
... und mehr als hundert militärfahrzeuge mit soldaten fuhren an uns vorbei
nur hier war es auch nicht verboten, die bewaffneten soldaten zu fotografieren
zugejubelt wurde dem militär von blumenfrauen, die unserer meinung nach nicht freiwillig anwesend waren
auf dem kim-il-sung-platz fand am gleichen tag die große parade statt, vermutlich mit panzern und raketen
selbst an diesem zentralen platz sieht es hinter den kulissen nicht ganz so toll aus
hammer, pinsel und sichel zieren das denkmal zur gründung der partei der arbeit koreas
unterhalb dieses denkmals fand am nationalfeiertag eine öffentliche tanzveranstaltung statt
gefilmt wurde das von koreanern mit topmoderner ausrüstung!
mit einem fassungsvermögen von 150.000 zuschauern gilt das stadion des 1. mai als weltgrößtes fußballstadion
im inneren besuchten wir das arirang-festival, eine veranstaltung von weltklasse-niveau mit etwa 100.000 beteiligten
auf dem taedong unterhalb des hotels patroullierte die nordkoreanische küstenwache
in der pyongyanger u-bahn gibt es noch schaffnerinnen mit ihrer ureigensten aufgabe
ein anderes fortbewegungsmittel war auf dem kim-il-sung-platz zu bestaunen
außerhalb der hauptstadt begegnen einem auch regelmäßig ochsenkarren...
... und fahrzeuge, die auf ihrer ladefläche nicht nur material transportieren
da es in nordkorea keine ampeln gibt, regeln uniformierte den verkehr. auch so kann man vollbeschäftigung erreichen
autobahn außerhalb pyongyangs: links die nagelneue strecke (geht in beide richtungen), auf der wir aber hier nicht fahren durften
einfachste hüttenbauweise am ufer des taedong
der deutsche tüv hätte dieses baugerüst wohl nicht abgenommen
blick vom juche-turm über den südosten der millionenmetropole
bei der fahrt durchs land sahen wir wunderschöne gegenden. traumstrand an der ostküste...
... sowie wasserfälle und gebirgige stellen im landesinneren sowie im kumgangsan
beim essen wurden wir verwöhnt, während die einheimischen zum teil erkennbar unter mangelernährung litten
in nordkorea ist nirgends werbung zu sehen, stattdessen immer wieder militärische parolen sowie eindeutige bilder
im zirkus mit schlittschuhfahrenden und seilspringenden bären (ja, das gibt es da noch) amüsierten sich auch die koreaner
beim abendessen in kaesong wurden wir von einer mit freude musik spielenden dame begleitet
in der hafenstadt wonsan pausieren koreaner beim genuss einer zigarette
frau mit rucksack und wasserflasche
frau mit farbeimer und pinsel
frau mit holz auf dem rücken
panmunjon: nordkoreanischer soldat im vordergrund, südkoreanisches besucherzentrum im hintergrund, dazwischen die grenze
südkorea-touristen fotografieren gen norden, wir richtung süden
ein soldat hält mittagsschlaf. kein wunder, dass das land nicht voran kommt...