christoph huber

nordkorea - september 2013

eine woche verbrachte ich in einem der außergewöhnlichsten reiseziele unserer zeit.
nordkorea ist ein völlig isoliertes land, ständig waren zwei aufpasser um einen herum.
und dennoch fragte man sich ständig: ist das jetzt echte oder nur inszenierte realität?
ab und an gab es deutliche anzeichen, dass personen nicht zufällig genau das taten, was sie taten.
die frage nach schauspiel und wahrheit war stets vorhanden und konnte nicht immer beantwortet werden.

 

anflug über reisfelder auf den flughafen pyongyang

 

in einer vielleicht 50x25 Meter großen halle sind check-in, gepäckausgabe, passkontrolle und duty-free vereinigt

 

jeder nordkoreaner trägt einen anstecker mit zumindest einem der beiden kims (il-sung und jong-il)

 

aus der ferne sieht die stadt aus wie viele andere metropolen auch

 

untergebracht waren wir im 47-stöckigen yanggakdo hotel, das auf einer insel im taedong liegt

 

der 5. stock ist nur über die treppe erreichbar. wir scheiterten an einer verschlossenen stahltür. einfach mal googeln...

 

ausblick aus dem hotelzimmer mit stadion des 1. mai und juche-turm

 

das 330 meter hohe ryugyong-hotel ist nur außen fertig, innen wird angeblich noch gebaut (baubeginn war 1987!)

 

eine gruppe nordkoreanerinnen posiert vor dem kumsusan-palast, der als mausoleum für kim il-sung und kim jong-il dient

 

obwohl verstorben, sind beide auch im stadtbild überall präsent

 

das großmonument mansudae mit seinen gut 20 meter hohen bronzestatuen überragt dabei alles

 

flankiert werden die beiden herren von sehr detailreichen figurengruppen

 

vor dem kim-il-sung-stadion pausiert ein älterer nordkoreaner im schatten

 

ungleich aktiver ist da schon der nachwuchs. man beachte die "us-imperialistische" minnie maus auf der mütze

 

ein soldat mit waffe und telefon vor dem kriegsmuseum

 

der triumphbogen ist größer als der in paris und gilt als größter der welt

 

parade zum 65. nationalfeiertag: stretchlimousinen mit den konterfeis von großvater und vater...

 

... und mehr als hundert militärfahrzeuge mit soldaten fuhren an uns vorbei

 

nur hier war es auch nicht verboten, die bewaffneten soldaten zu fotografieren

 

zugejubelt wurde dem militär von blumenfrauen, die unserer meinung nach nicht freiwillig anwesend waren

 

auf dem kim-il-sung-platz fand am gleichen tag die große parade statt, vermutlich mit panzern und raketen

 

selbst an diesem zentralen platz sieht es hinter den kulissen nicht ganz so toll aus

 

hammer, pinsel und sichel zieren das denkmal zur gründung der partei der arbeit koreas

 

unterhalb dieses denkmals fand am nationalfeiertag eine öffentliche tanzveranstaltung statt

 

gefilmt wurde das von koreanern mit topmoderner ausrüstung!

 

mit einem fassungsvermögen von 150.000 zuschauern gilt das stadion des 1. mai als weltgrößtes fußballstadion

 

im inneren besuchten wir das arirang-festival, eine veranstaltung von weltklasse-niveau mit etwa 100.000 beteiligten

 

auf dem taedong unterhalb des hotels patroullierte die nordkoreanische küstenwache

 

in der pyongyanger u-bahn gibt es noch schaffnerinnen mit ihrer ureigensten aufgabe

 

ein anderes fortbewegungsmittel war auf dem kim-il-sung-platz zu bestaunen

 

außerhalb der hauptstadt begegnen einem auch regelmäßig ochsenkarren...

 

... und fahrzeuge, die auf ihrer ladefläche nicht nur material transportieren

 

da es in nordkorea keine ampeln gibt, regeln uniformierte den verkehr. auch so kann man vollbeschäftigung erreichen

 

autobahn außerhalb pyongyangs: links die nagelneue strecke (geht in beide richtungen), auf der wir aber hier nicht fahren durften

 

einfachste hüttenbauweise am ufer des taedong

 

der deutsche tüv hätte dieses baugerüst wohl nicht abgenommen

 

blick vom juche-turm über den südosten der millionenmetropole

 

bei der fahrt durchs land sahen wir wunderschöne gegenden. traumstrand an der ostküste...

 

... sowie wasserfälle und gebirgige stellen im landesinneren sowie im kumgangsan

 

beim essen wurden wir verwöhnt, während die einheimischen zum teil erkennbar unter mangelernährung litten

 

in nordkorea ist nirgends werbung zu sehen, stattdessen immer wieder militärische parolen sowie eindeutige bilder

 

im zirkus mit schlittschuhfahrenden und seilspringenden bären (ja, das gibt es da noch) amüsierten sich auch die koreaner

 

beim abendessen in kaesong wurden wir von einer mit freude musik spielenden dame begleitet

 

in der hafenstadt wonsan pausieren koreaner beim genuss einer zigarette

 

frau mit rucksack und wasserflasche

 

frau mit farbeimer und pinsel

 

frau mit holz auf dem rücken

 

panmunjon: nordkoreanischer soldat im vordergrund, südkoreanisches besucherzentrum im hintergrund, dazwischen die grenze

 

südkorea-touristen fotografieren gen norden, wir richtung süden

 

ein soldat hält mittagsschlaf. kein wunder, dass das land nicht voran kommt...